Leben in der Gegenwart Gottes – Mut und Inspiration

Interview mit Ilana Haldi

Gottes Gegenwart ist für viele ein tiefes und berührendes Thema. In unserem Interview mit Ilana Haldi erfahren wir, wie sie die allgegenwärtige Präsenz Gottes in ihrem Leben erlebt. Ihre Erzählungen inspirieren und zeigen, wie wichtig es ist, im Alltag mit Gott verbunden zu sein.

Ilana ist Teil unserer Church Location in Aarau – sie ist eine junge Frau mit einem grossen Herzen für Menschen. Im Gespräch erzählt sie uns, dass wir Gott in jeder Situation und zu jeder Zeit suchen können und ihn auch überall finden werden. Ihre Einblicke sind ermutigend und inspirieren.

Was bedeutet für dich persönlich die Gegenwart Gottes?

Gottes Gegenwart bedeutet für mich, ein Bewusstsein für seine allgegenwärtige Präsenz zu entwickeln. Auch wenn ich seine Anwesenheit nicht immer spüre, weiss ich dennoch, dass er immer da war und ist, denn es gibt keinen Ort, an dem er nicht gegenwärtig wäre. Psalm 139,7 führt es mir immer wieder vor Augen.

Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst?

Psam 139,7

Ich fing an, meine alltäglichen Dinge mit Jesus und für Jesus zu tun. Ein Leben zu leben, das aus dem Matthäus-6-Moment schöpft und darüber hinausgeht. Das bedeutet für mich meine Beziehung pflege ich im Privaten und ich darf Frucht tragen im Öffentlichen. So war ich in einem Praktikum auf der Geburtenabteilung für das Bettbereiten zuständig. Beim Reinigen der Babybettchen fing ich an, diese zu segnen und erlebte Gott immer wieder. Im Gespräch mit einer Arbeitskollegin, bei einer Geburt, bei einem Kind, das wie durch ein Wunder nicht auf die Neonatologie musste. Manche Situationen bringen mir heute noch Freudentränen. Eines ist sicher – Gott war, ist und wird immer präsent sein.

Wie erlebst du Gottes Gegenwart in deinem Alltag, besonders in stressigen oder herausfordernden Zeiten?

So oft fixieren wir unseren Blick auf die harten Zeiten. Warum? Weil wir in Zeiten, die uns alles abverlangen, Gottes Angesicht energischer suchen. In stressigen Situationen spüre ich Gottes Gegenwart intensiver und fühle mich wie Daniel, der den Herrn mit seinen Anliegen bestürmte. Im Alltag hingegen fühle ich mich oft wie Martha, die vor lauter Dienerherz vergisst intentionell an den Füssen Jesu zu sitzen, weil dies genügt. Wenn ich ihn suche, dann werde ich fündig, egal welche Ausgangslage mich zum Suchen bringt. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir Kinder zu ihm kommen und so braucht er schwierige Zeiten nicht nur, um unseren Glauben zu stärken, sondern auch, um uns in seine Arme zu treiben.

In welchen Momenten hast du Gottes Gegenwart als besonders erfrischend, kraftspendend empfunden?

Wenn ich es nicht von ihm erwartete, sondern er mich überraschte. Kürzlich verreiste ich an die Nordsee, um mit Jesus Ferien zu machen. Das eigentliche Ziel war es, bewusst nur ihm zu dienen und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen – ich wurde von ihm reichlich beschenkt. Ein Angebot für einen Direktflug, den ich nicht gebucht hatte, weil er teurer war. Noch überraschter kam dann, dass ich mir dadurch weitere Kosten sparte. Bis zum letzten Detail passte alles. Sogar die Farbe meines Mietautos war wie auf mich abgestimmt. So detailgetreu kann nur mein lieber Abba sein, dachte ich so oft! Auf meinem ersten Spaziergang betete ich und sah beim Vorbeigehen zwei Stühle. Ich dachte an einen Ort des Rastes und berührende Gespräche zwischen Abba und mir. So sprach er im selben Moment zu mir: «Du kamst, um mir zu dienen, doch ich will dir nun dienen.» Ich fühlte mich in die Geschichte mit Maria versetzt, die ihr teuerstes Öl über die Füsse Jesu goss. Mein Gott, mein Schöpfer verdient das Beste und trotzdem kommt er nicht, um sich bedienen zu lassen, sondern um mir zu dienen.

Welche Rolle spielt das Gebet in deinem Erleben von Gottes Gegenwart?

Mein Gegenüber zu segnen oder den Heiligen Geist um Rat zu fragen, das bringt mich ihm und seinem Herzen für andere näher. Beten hilft mir, seinem Geist die Steuerung meines Lebens zu übergeben und mein Fleisch dem Tod zu überlassen (Galater 6,8). Alles, was ich tue, will ich durch und für den Herrn tun und in seinem Geist zu handeln, bedeutet, Hand in Hand mit ihm und somit seiner heiligen Gegenwart zu laufen.

Wie und wo können wir uns im Alltag bewusst Zeit nehmen, um Gottes Gegenwart zu suchen und zu erleben?

Überall! Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt. Wir Menschen neigen dazu, Dinge zu verkomplizieren, aber Jesus ist simpel. Er möchte mit uns Zeit verbringen und uns begegnen. Meine Beziehung zu ihm ist besser denn je, weil wir nun alles zusammen tun. Ich denke den ganzen Tag an ihn, das ist so viel freier als die strikten zehn Minuten, die ich ihm damals gab. Wenn wir ihn überall suchen, werden wir ihn überall finden. Dazu zwingt er uns nicht, aber er erwartet uns sehnlichst, wie der Vater auf seinen verlorenen Sohn.

Welche Bibelstellen oder Verheissungen sind für dich besonders bedeutend, wenn es um das Erleben von Gottes Gegenwart geht?

Da gibt es zu viele! (lacht) Ich habe einige Bibelstellen im Haus aufgehängt, um mich jeden Tag an sie zu erinnern und über meinem Leben auszusprechen. So hängt am Badezimmerschrank ein Post-it mit dem Vers: «Vertraue auf den Herrn mit ganzem Herzen und nicht auf deinen eigenen Verstand» aus Sprüche 3,5. Durch das Vertrauen in sein Tun wächst aus meinem Senfkorn des Glaubens ein Baum mit starken Wurzeln.

Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand.

Sprüche 3,5

Ein weiterer Bibelvers klebt an meiner Zimmertür. Er steht im 2. Korinther 4,13: «Uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig». Ich will einen Schatz sammeln, der ewigen Bestand hat, dieser Schatz ist Jesus.

Uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.

2. Korinther 4,18

Dieser Vers gefällt mir besonders, da er so viel in mir auslöst: «Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt». Johannes. 15,4

Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe aus sich selbst heraus keine Frucht bringen kann, es sei denn, sie bleibt am Weinstock, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Johannes 15,4

Gottes Wort ist unverzichtbar für mich, um Gottes Gegenwart in ganzer Fülle wahrzunehmen. Denn es sind die Momente, in denen ich keine Worte für andere finde oder Worte des Todes anstatt des Lebens über mich glaube, in denen ich von seiner Wahrheit geführt werden will. Sein Wort und somit ihn zu kennen, verändert nicht nur mein Inneres. Gottes Gegenwart lässt mich zu einem Menschen werden, der Gottes Herz kennt und danach handeln will.

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