Ostern – eine Geschichte, die bis heute weitergeht

Interview mit Irene Moser

Ostern ist die wundervolle Geschichte der Erlösung. Wir feiern Jesus, weil er für uns sein Leben gegeben hat, dass er auferstanden ist und uns bedingungslos liebt. Gleichzeitig ist Ostern, wohin wir auch schauen, viel Tradition und Kommerz. Wir haben mit Irene Moser darüber gesprochen, was ihr Ostern bedeutet und wie sie das Fest feiert.

Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest. Wir feiern, dass Jesus für uns sein Leben gegeben hat, dass er auferstanden ist und uns liebt. Was ist dir persönlich wichtig, wenn du über Ostern nachdenkst?

Jesus ist unser Erlöser. Er hat sein Leben für unser Leben gegeben. Besonders ist für mich, dass Jesus während des Passahfestes gestorben ist. Das Volk Israel gedenkt mit dem Fest dem Auszug aus Ägypten, als sie von der Sklaverei erlöst wurden. Bei der letzten grausamen Plage starben in jedem Haus die Erstgeborenen. Verschont wurden nur diejenigen, dessen Türrahmen mit dem Blut eines Lammes bestrichen waren. Viele Jahre später starb Jesus während dem Passahfest. Er selbst wurde zum Passahlamm. Der grosse Geschichtenbogen zwischen dem Alten und Neuen Testament finde ich berührend. Aber die Geschichte ist nicht fertig, sie geht weiter.

Was meinst du damit, die Geschichte geht weiter? Kannst du das erklären?

Ich habe vom Geschichtenbogen erzählt. Vom Auszug aus Ägypten zu Jesu Tod und seiner Auferstehung und hier geht es weiter, der Bogen reicht bis zu mir. Jesus ist für mich gestorben, damit ich heute frei sein kann, damit ich ewiges Leben habe. Was für ein fantastisches Geschenk, das ich mir nie verdienen kann. Wenn wir zusammenkommen und Ostern feiern, feiern wir nicht nur die Geschichte, sondern auch das neue Leben, das wir geschenkt bekommen haben.

Erinnerst du dich an ein besonders schönes Osterfest? Vielleicht sogar eine Erinnerung aus deiner Kindheit?

Oh ja (Irenes Augen leuchten)! Als Kind haben wir an Ostern Familie Ostermeier besucht. Mit farbigen Eiern haben wir in ihrem Garten Eierrollen gespielt und seither spiele ich an Ostern mit Klein und Gross immer wieder Eierrollen. Letztes Jahr haben wir für Kids Alive ein Video mit der Spielanleitung gemacht. Hier geht’s zur Spielanleitung.

Ostern ist ein wunderbares Fest. Doch die meisten Traditionen sind nun ja sehr kommerziell und führen auf alte Fruchtbarkeitsriten zurück. Wie gehst du damit um?

Ja, genau, Eier und Hasen sind ein Symbol der Fruchtbarkeit. Für mich passt das zum neuen Leben, das uns Jesus schenkt. Und noch etwas, die Symbolik allein macht es nicht aus, sie ist leblos. Sie wird belebt mit dem, was mir persönlich Ostern bedeutet. Es gibt dem Ganzen einen Rahmen, wie ein Bilderrahmen und wir malen das Bild darin.

Kindern die Geschichte von Ostern zu erzählen ist schwierig. Folter, Tod, ein Toter, der aufersteht. Wie können wir Kinder trotzdem die Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung erzählen?

Tatsächlich ist es eine krasse Geschichte. Doch das Schöne bei Kindern ist, dass sie die Geschichte meist sehr unbefangen und natürlich aufnehmen, ohne viel zu hinterfragen. Der einfache Glaube der Kinder spricht mich selbst immer wieder an. Mit Teenagern ist es dann vielleicht eine Diskussion darüber, was Folter ist und gemeinsam den Film The Passion anschauen. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir auf die Bedürfnisse der Altersstufen eingehen.

Und wie wirst du dieses Jahr Ostern feiern? Verrätst du uns das?

Ich werde am Ostergottesdienst mit dabei sein und mithelfen, damit es ein schönes Fest wird. Und ich habe vor, mein Gottimeitli und ihre Familie über Ostern einzuladen. Ganz bestimmt werden wir gemeinsam Eier rollen. Vielleicht ergibt sich auch spontan etwas in meiner Nachbarschaft.

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