Wie schaffst du es, gute Vorsätze tatsächlich umzusetzen? Der Schlüssel ist nicht der Traum, den du hast oder die Ziele, die du dir steckst, sondern deine Gewohnheiten. Sie haben die Kraft, aus kleinen Schritten grosse Erfolge zu machen.
Darf ich dir eine Frage stellen? Was erhoffst du, dass bei dir in Zukunft anders sein wird? Wünschst du dir neue Fähigkeiten, einen bessern Job oder dass du mehr Geld auf die Seite legst? Wünschst du dir gesündere Beziehungen oder eine ungesunde Gewohnheit endlich abgelegt zu haben? Nichts von dem geschieht einfach so in unserem Leben, doch bevor du frustriert mit Lesen aufhörst – es gibt Hoffnung und es ist weniger kompliziert, als du vielleicht denkst. Lass mich mit einem Zitat des Sozialreformers Jacob Riis beginnen:
«Wenn nichts mehr zu helfen scheint, schaue ich einem Steinmetz zu, der vielleicht hundert Mal auf seinen Stein einhämmert, ohne dass sich auch nur der geringste Spalt zeigt. Doch beim hunderundersten Schlag bricht der Stein entzwei, und ich weiss, dass es nicht dieser eine Schlag war, der es vollbracht hat, sondern alle Schläge zusammen.»
Jacob Riis
Grosses beginnt ganz klein
Eine Verbesserung in kleinen Schritten ist kaum, manchmal für eine Zeit überhaupt nicht sichtbar, aber unter Umständen viel sinnvoller, vor allem auf Dauer. Eine kleine Veränderung deiner täglichen Gewohnheiten kann dein Leben in eine neue Richtung lenken. Wenn du täglich 15 Minuten liest, sind das Ende Jahr ein paar Bücher. Du gewinnst daraus neues Wissen und dieses befähigt dich Dinge zu tun, die du vorher nicht konntest. Erfolg kommt viel weniger von wenigen grossen Veränderungen als von den Ergebnissen deiner täglichen Gewohnheiten.
Eine Gewohnheit rettete sein Leben
Ich möchte dir einen Mann der Gewohnheiten vorstellen. Keine Persönlichkeit des aktuellen Zeitgeschehens – und diese gäbe es durchaus – sondern ein israelitischer Gefangener im antiken Babylon, Daniel. Er stach neben anderen jungen Männern heraus. Was war anders an ihm? Als er zu den Löwen geworfen wurde, warum war er fähig, immer noch Gott zu folgen, ihm zu vertrauen und das Ganze ohne einen Kratzer zu überleben? Eine ganze Nacht unter hungrigen Löwen! Die Antwort ist: Weil er Jahre zuvor Systeme in seinem Leben etabliert hatte, die zu einem Leben von Glauben, Hingabe und Vertrauen führten. Was das war? Tag für Tag entschied sich Daniel, drei Mal mit Gott Zeit zu verbringen. Als er in Schwierigkeiten war, lesen wir über ihn:
…und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte.
Daniel 6,11b
Was für eine starke Gewohnheit! Stell dir vor, wenn das zu deiner Gewohnheit würde? Wie würde dein Leben in sechs Monaten, in fünf Jahren aussehen?
Regelmässig ist das Schlüsselwort
Erfolgreiche Menschen, egal in welchem Bereich, tun regelmässig das, was andere nur hin und wieder tun. Darum sind gute Gewohnheiten so wichtig. Wie beim Steinmetz braucht es hundertundein kleine Schläge. Alles Grosse beginnt klein und das ist die gute Nachricht, denn kleine Schritte kannst auch du wagen.
James Clear, der Autor von «Die 1 % Methode» – übrigens, dieses Buch kann ich dir wärmstens empfehlen – zeigt einfache, wissenschaftlich fundierte Schritte, wie du es schaffen kannst, gute Vorsätze tatsächlich umzusetzen. Der Schlüssel dazu sind deine Gewohnheiten.
So schaffst du gute Gewohnheiten
Eine Frage an dich: Welcher Mensch möchtest du sein und mit welcher Gewohnheit müsstest du beginnen, um dieser Mensch zu werden?
Plane dein Handeln
Studien zeigen, dass zwei Dinge entscheidend sind, damit wir an unseren Zielen festhalten. Zeit und Ort. Die Wahrscheinlichkeit, zum geplanten Zahnarzttermin zu erscheinen, steigt markant, wenn du Zeit und Ort im Kalender festhältst. Wenn du konkret planst, wann und wo du die Gewohnheit umsetzen willst, setzt du sie eher um. Du kannst für dich folgenden Satz ergänzen:
Ich werden um _______(Zeit), in _______(Ort) ____________________________(Verhalten).
Beispielsweise: Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, werde ich 15 Minuten Velofahren gehen.
Kopple Gewohnheiten miteinander
Im Beispiel vom Velofahren siehst du die Koppelung bereits. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme oder wenn ich die Zähne geputzt, mir den ersten Kaffee eingeschenkt habe oder nach dem Abendessen. Verbinde eine neue Gewohnheit mit einer, die du bereits regelmässig tust.
Mache es offensichtlich
Lege die Sportklamotten am Morgen bereit, wenn du von der Arbeit kommst, rufen sie sich bei dir von selbst in Erinnerung. Oder lege die Bibel auf den Esstisch, damit du am Ende des Essens zehn Minuten darin liest.
Nicht alleine
Noch einmal – weil es mir so wichtig ist: Es braucht die hundertundein Schläge des Steinmetzes und du brauchst viele kleine regelmässige Schritte, die zu Gewohnheiten werden und dich zum gewünschten Erfolg bringen. Und wenn du möchtest, hol dir einen Freund oder eine Freundin an deine Seite – zusammen geht es noch besser. Habe ich dich «gluschtig gemacht?