Tu Gutes – wähle in Vergebung zu leben

Edward Wells

Vergebung ist kein modernes Wort, doch ein wertvolles. Trotzdem fällt es uns oft schwer zu vergeben und wir behelfen uns mit Worten wie «ist schon gut», «ich hab’s schon vergessen». Doch wer vergibt, tut Gutes, dem anderen und sich selbst.

Franz von Assisi sagte: «Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: geben und vergeben.» Das Erste fällt mir meist leicht. Ein Geschenk für meine Mutter, ein freundliches Wort beim Abendessen. Vergeben ist eine ganz andere Sache. Jemand hält mir gegenüber wiederholt sein Versprechen nicht ein, Streit vergiftet eine Beziehung, ich werde benachteiligt oder sogar betrogen. Hier nicht einfach ein «macht nichts, war ja nicht so schlimm» oder Ähnliches zu sagen, sondern zu vergeben ist eine Entscheidung, die sich lohnt.

Andere frei lassen

Wenn wir jemandem etwas Falsches tun, können wir uns entschuldigen – bei Gott und den Menschen. Doch was können wir tun, wenn uns jemand etwas Unrechtes antut? Die Antwort der Bibel ist, vergeben. Das Wort Vergebung im biblischen Zusammenhang bedeutet freigeben oder einfach loslassen. Im Alltag ist es selten, dass wie eine Entschuldigung erhalten, obwohl es natürlich ist, dass Kränkungen und Verletzungen entstehen. Aber um gesunde Beziehungen zu haben, müssen wir uns entscheiden, loszulassen, auch wenn sich die Leute nicht bei uns entschuldigen. Wie Franz von Assisi vor über 800 Jahren sagte, ist vergeben eine ganz eigene Art, Gutes zu tun.

Du kannst vergeben, weil Gott dir vergeben hat

Du kennst das bestimmt so gut wie ich, Vergebung ist nicht immer unsere erste Wahl, wenn andere uns Unrecht tun und fällt uns erst recht schwer, wenn das Unrecht gross ist oder schon lange andauert. Auch wenn du dich nicht danach fühlst zu vergeben, bist du fähig dazu, dies, weil Gott dir bereits vergeben hat. Für deine Sünden ist Jesus am Kreuz gestorben. Was für ein Geschenk!

Geht nachsichtig miteinander um und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Genauso, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einander vergeben.

Kolosser 3,13

Vergib denen, die dich verletzt haben, denn sonst beherrscht dich der Groll.

Die Bibel ist manchmal ganz schön direkt, so auch in Prediger 7,9. Die Message Translation sagt es so: «Sei nicht zu schnell wütend. Wut wird zum Bumerang.» Wenn du Groll anderen gegenüber mit dir herumträgst, baut das Mauern auf. Sie schützen dich zwar vor dem Schlechten, doch sie halten auch das Gute fern. Letztendlich hält dich die Mauer des Grolls gefangen. Vergib – lass es los!

Werde nicht schnell zornig, denn nur ein Dummkopf braust leicht auf.

Prediger 7,9

Vergib denen, die dich verletzt haben, denn du wirst in Zukunft auch Vergebung brauchen.

Gott macht eine Verbindung zwischen dem, was er für dich tut und was du für andere tust. Das klingt sehr hart, nicht wahr? Doch bedenke, es würde jeder Vernunft widersprechen, wenn du deinem Gegenüber nicht vergibst und kurz darauf Gott selbst für etwas um Vergebung bittest. Du brauchst immer wieder selbst Vergebung, darum warte nicht lange und vergib den Menschen, die dir Unrecht getan haben.

Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater ´im Himmel` euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Matthäus 6,14-15

Vergebung ist eine stetige Entscheidung

Wenn du betrogen, falsch angeklagt, vielleicht abgelehnt, missbraucht oder gedemütigt wurdest, dann darfst du wissen, dass Jesus von Judas betrogen wurde. Er wurde des Öfteren falsch angeklagt, abgelehnt und sogar von seinem Freund Petrus verleugnet. Jesus wurde missbraucht, geschlagen, verflucht und dann ans Kreuz, einem Instrument der Folter, genagelt. Er wurde gedemütigt und öffentlich vor allen gekreuzigt.

Vergebung ist eine stetige Entscheidung. Ich ermutige dich, triff sie immer wieder, damit du Menschen und Situationen loslassen und frei leben kannst.

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